lichten

lichten
lich|ten ['lɪçtn̩], lichtete, gelichtet <+ sich>:
(in Bezug auf eine anfangs größere Dichte o. Ä.) allmählich immer weniger werden:
die Haare lichten sich; je höher wir stiegen, desto mehr lichtete sich der Wald; zwischen den beiden Vorträgen hatten sich die Reihen gelichtet (von einer bestimmten Anzahl Menschen sind einige weggegangen).
Syn.: abnehmen, schwinden (geh.).

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lịch|ten1 〈V.; hat
I 〈V. tr.〉 etwas \lichten lichtmachen, erhellen, aufhellen ● Wald \lichten ausholzen, seinen Baumbestand verringern
II 〈V. refl.〉 sich \lichten
1. heller werden
2. dünner, weniger werden
● die Bestände \lichten sich allmählich; das Dunkel lichtet sich es wird heller; 〈fig.〉 die Sache wird klarer, verständlicher, deutlicher; sein Haar lichtet sich (schon); die Reihen der Soldaten haben sich (stark) gelichtet die S. hatten (starke) Verluste; der Wald lichtet sich die Bäume werden weniger, sind weiter auseinander gesetzt
[→ licht]
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lịch|ten2 〈V. tr.; hat; Mar.〉 leichter machen, heben ● die Anker \lichten vom Grund heraufwinden; das Schiff lichtet die Anker 〈fig.〉 fährt aus, fährt weg [zu nddt. licht „leicht“]

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1lịch|ten <sw. V.; hat [zu licht]:
1.
a) bewirken, dass bestimmte Dinge weniger dicht stehen; ausdünnen:
das Unterholz, die aufgegangene Saat l.;
Ü der Krieg hat die Reihen meiner Klassenkameraden gelichtet;
b) <l. + sich> weniger dicht werden:
der Wald lichtet sich;
sein Haar hat sich schon stark gelichtet.
2. (geh.)
a) heller machen:
die Sonne lichtet das Dunkel;
b) <l. + sich> heller werden:
der Himmel, das Dunkel lichtet sich;
Ü das Dunkel über dem Mordfall beginnt sich zu l.
2lịch|ten <sw. V.; hat [mniederd. līhten = leicht machen] (Seemannsspr.):
(den Anker) hochziehen [um wegzufahren]:
das Schiff lichtete die Anker.

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lichten
 
[mittelniederdeutsch līhten »leicht machen«\], seemännisch: heben, hochziehen, besonders den Anker.

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1lịch|ten <sw. V.; hat [zu ↑licht]: 1. a) bewirken, dass bestimmte Dinge weniger dicht stehen; ausdünnen: den Baumbestand, das Unterholz, die aufgegangene Saat l.; In der Morgenfrühe versuche ich mich mit der Sense oder mit der Axt, um den Dschungel zu l. (Frisch, Montauk 196); Ü der Krieg hat die Reihen der ehemaligen Klassenkameraden gelichtet; b) <l. + sich> weniger dicht werden: der Wald lichtet sich; sein Haar hat sich schon stark gelichtet; Das Netz der rund 38 000 Tankstellen wird sich l. (Rhein. Merkur 2.2.85, 13); Ü die Reihen lichten sich (von einer bestimmten Anzahl Menschen werden es immer weniger); nach und nach lichtete sich Helenes Bekanntenkreis (wurde kleiner; Zwerenz, Quadriga 116). 2. (geh.) a) heller machen: die Sonne lichtet das Dunkel; Ü Bis zu jener Begegnung, die die Verworrenheit ihres Lebens mit einem Schlag lichtet (Joho, Peyrouton 175); b) <l. + sich> heller werden: der Himmel, das Dunkel lichtet sich; Ü das Dunkel über dem Mordfall beginnt sich zu l.
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2lịch|ten <sw. V.; hat [mniederd. līhten = leicht machen, niederd. Form von veraltet leichten, 2Leichte] (Seemannsspr.): (den Anker) hochziehen [um wegzufahren]: das Schiff lichtete die Anker.

Universal-Lexikon. 2012.

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